Sonntag, 30. Oktober 2016

Das Klagelied einer Workingmom

"Hallo! Ich bin Chona, 32, habe 2 Kinder, arbeite unbefristet, bei einer 24-Stunden-Woche im Homeoffice und kann meine Arbeitszeit frei einteilen."

So, oder so ähnlich wäre mein Wunschtext an dieser Stelle. Die Realität sieht aber -wie bei so vielen- ganz anders aus.

"Ich arbeite. Und zwar am meisten daran, das wackelige Konstrukt aus Familie und Job  i r g e n d w i e zusammenzuhalten." 

trifft es wohl eher.
Als ich vor ein paar Tagen einen wirklich guten Artikel auf "Zeit-Online" zum Thema  Vereinbarkeit von Job und Kindern las, brachte mich das wirklich sehr zum Nachdenken.

Wie schaffe ich das eigentlich jeden Tag? Und wie schaffen das andere Mütter und Väter, wenn ich schon bei meiner 30-Stunden-Woche oft genug die Krise kriege. Arbeitsbeginn 8 Uhr? Mit einem Schulkind quasi unmöglich.

Versteht mich nicht falsch, ich bin wirklich dankbar für diesen Job. Aber die Kombination aus äußerst knapp bemessenem Zeitmanegment, immer größer werdendem Leistungsdruck im Job und dem eigenen Anspruch ans Mutter-Dasein ist oft ein schwerer, kaum zu schaffender Spagat. Und dann wär da noch die Beziehung / Ehe, Familie und Freunde, der Haushalt und was leider oft völlig unter geht: Man selbst. Deswegen ist auch eins meiner Liblingszitate aus dem o.g. Artikel:

"Erwachsene arbeiten im Schnitt 45 Stunden in der Woche, davon entfallen 20,5 Stunden auf berufliche Tätigkeiten und 24,5 Stunden auf unbezahlte Tätigkeiten wie Kinderbetreuung und das bisschen Haushalt..."

DANKE! Ich traue mich kaum, das auf Vollzeitarbeitende umzurechnen. Das der Stresspegel bei den meisten Menschen langsam ins Unermessliche steigt, wundert da nicht mehr. Leider vergessen aber viele, dass der Job als Elternteil eben nicht nach 8 Stunden endet.

In meinem Fall z.B. ist nicht immer der Job selbst der Stressfaktor, sondern meistens die Zeit. Wenn Arbeitsbeginn um 8 Uhr ist, die Schule aber frühestens um 7:45 Uhr das Tor öffnet, muss man schon gleich nebenan arbeiten, um das zu schaffen. Hat man aber 35 km Fahrtweg, über die Autobahn, im Berufsverkehr, dann kann man schonmal zum Erbsenzähler mutieren.

"Verdammte Sch***e! Warum machen die das ******* Schultor erst um 7:47 Uhr auf! Geht garnicht! AAARGH!"

Denn jeder Pendler weiß, 2 Minuten können im Berufsverkehr schnell mal eine Stunde werden. Hängt man aber die Zeit, die man zu spät kommt, nach Feierabend hinten dran, muss man quasi zurück fliegen, um pünktlich zur Schließzeit der Ganztagsbetreuung da zu sein. Wenn man weder den finanziellen, noch den familiären Background für eine anschließende Betreuung hat, hat man also fast verloren.

Die fehlende Flexibilität macht das Arbeiten natürlich nicht einfacher. In meiner Abteilung bin ich im engeren Kollegenkreis die Einzige mit kleinen Kindern. Auch wenn sie vorgeben, damit kein Problem zu haben, so merke ich doch, dass nicht immer Verständnis da ist.

"Millionen andere Mütter haben auch Job und Kinder!" 

hieß es da z.B. einmal von einer kinderlosen Kollegin. Ja. Das weiß ich. Und es gibt sicherlich auch Mütter, die das problemlos schaffen. Aber es gibt bestimmt auch Viele, denen es so geht wie mir. Die von einer besseren Vereinbarkeit von Karriere und Kindern träumen. Oder ersatzweise von einem Lottogewinn.

Dass viele Eltern sich mehr Familienfreundlichkeit im Berufsleben wünschen, dürfte klar sein. Doch leider bekommt man als Mutter / Vater auch so manches Mal außerhalb des Jobs das Gefühl vermittelt, der Alien der Gesellschaft zu sein. Auch ich merke das, trotz mittlerweile sehr kinderreichem privaten Umfeld, immer häufiger.

Sei es im Restaurant, wo andere Gäste die Augen rollen, wenn man sich mit Kindern an den Nebentisch setzt. Oder das man sich einen dummen Spruch von Teenagern einfängt, weil man es wagt, mit Kinderwagen shoppen zu gehen. Oder gleich als unfähige Mutter abgestempelt wird, weil das Kind in der Fußgängerzone ein Paradebeispiel von Trotzanfall hat.

"Ich wollte aber mehr braune als weiße Munchkins! Wääääh!!!" 

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, war es völlig "normal", mit 25-35 Jahren Kinder zu haben. Treffe ich heute bekannte Gesichter aus meinen Anfangzwanzigern zufällig wieder und erzähle, dass ich nun 2 Kinder habe, befinden sich die Blicke oft irgendwo zwischen geschockt und mitleidig.

Aber warum eigentlich? Kinder sind doch das größte Glück! Und nein, das ist nicht nur so eine blöde Floskel, weil man das als gute Mutter eben so sagt. Das meine ich wirklich so! Ja, sie treiben mich manchmal in den Wahnsinn. Und ja, der Alltag als (berufstätige) Eltern ist manchmal hart und ermüdend. Aber wenn ich dann Abends mit meinen beiden Mädels im Arm auf dem Sofa liege (und mich an so manchem Abend darauf freue, dass sie endlich ins Bett gehen), die Große

"Du bist die beste Mama!"

und die Kleine

"Iss lieb diss, Mama!"

sagt, dann weiß ich: Es war genau das Richtige, Kinder zu kriegen! ♡


Montag, 6. Juni 2016

Lieblingsessen: Pasta Aglio e olio e Alles Mögliche

Vorab: Nein, dies wird immernoch kein Foodblog. :) Aber dieses Rezept muss ich noch mit euch teilen.

Okay...ich gebs zu: Angefangen hat alles damit, das ich in meine erste eigene Wohnung zog und nicht viel Lust hatte, für mich alleine aufwändig zu kochen. Einfach und schnell sollte es sein. Allerdings hat sich dieses simple Gericht ziemlich schnell zu meinem Lieblingsessen gemausert. Über die Jahre hab ich auch festgestellt, das es sich mit ziemlich vielen Sachen kombinieren lässt.

Hier erstmal die Zutaten fürs Grundrezept:


400 g Nudeln (Ich nehme am liebsten die frischen Tortellini, Penne & Co geht aber auch. Nehme dann aber 300g)
2 Knoblauchzehen
1 rote Chilischote (alternativ Chiliflocken oder Sambal Oelek, falls ihr grad keine Chilischote zu Hause habt)
1-2 EL Olivenöl
Salz & Pfeffer


Zubereitung:

Die Nudeln kochen, bis sie gar sind. In einer Pfanne 1-2 EL Olivenöl erhitzen, Knoblauchzehen in Scheiben schneiden oder hacken. Chilischote entkernen und ebenfalls hacken oder in Ringe schneiden. Beides dann kurz im Olivenöl anbraten. Dann die gekochten Nudeln hinzufügen und mit anbraten, bis sie leicht braun und knusprig werden.


Und das wars auch schon! Sehr simpel, aber sehr lecker! Ich füge meist noch gehobelten Parmesan, Geröstete Körnermischung und Chorizo oder Minisalami hinzu.


Sehr gut schmeckte auch die Kombi mit gebratenem Spargel und Serranoschinken.


Man kann es so ziemlich mit allem kombinieren. Es eignet sich auch super zur Resteverwertung , wenns mal schnell gehen muss oder als "Notfallessen", denn Nudeln, Öl und Knoblauch hat man ja meistens im Haus. :)

Probiert's mal aus, es ist wirklich sehr sehr lecker  Und falls ihr es nachkocht, berichtet doch mal, wie es euch geschmeckt hat und mit was ihr es kombiniert habt. Ich freue mich immer über neue Ideen und ich bin sehr gespannt, ob ihr es auch so gerne mögt wie ich. ♡

Dienstag, 24. Mai 2016

We love Datteldip!

Heute möchte ich dem schlechten Wetter einfach mal mit einem Dip-Rezept fürs Grillen (oder Brotzeit.. oder Frühstück...oder, oder, oder...) entgegenstinken. ✌ Der Dip riecht natürlich super, aber das Schietwetter stinkt so langsam! Er ist aber auch dafür bestens geeignet. Irgendwie muss man die sommerliche Laune ja aufrecht halten, nicht wahr?

Seid ihr auch solche Dip-Liebhaber wie ich? Dann müsst ihr diesen unbedingt ausprobieren! Aber Vorsicht:
S U C H T G E F A H R! 
Nicht selten bin ich vor dem ersten Grillwürstchen schon satt. 

Zutaten:

100 g Datteln (entsteint)
2-3 Stangen Lauchzwiebeln
1 rote Chilischote
200 g Frischkäse
1 Becher Schmand
Salz & Pfeffer


Und so wirds gemacht:

1. 100 g Datteln in kleine Stücke schneiden. (Das ist eine etwas klebrige Angelegenheit, aber es lohnt sich. Versprochen!) 
2. Die Lauchzwiebeln in kleine Ringe schneiden. Falls ihr recht dicke Stangen habt, vorher längst halbieren. 
3. Die Chilischote entkernen und fein würfeln. (Ich empfehle -falls vorhanden- einen Zerkleinerer). 
4. Datteln, Lauchzwiebeln und Chili mit dem Frischkäse und Schmand gut vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
 Am besten schmeckt es, wenn es ein paar Stunden oder über Nacht schön durchgezogen ist und der Frischkäse und Schmand den Geschmack der restlichen Zutaten etwas aufgenommen hat.
Und so sieht das Ganze dann aus: 


Die Kombi aus süß und herzhaft ist einfach perfekt!  Ich habe das Rezept vor ca. 3 Jahren von einer ganz lieben Freundin bekommen und kann seitdem nicht mehr aufhören es zu essen. Und ich wünsche mir wirklich, dass ihr alle es mal ausprobiert. Dieses extrem leckere Rezept, von meiner extrem tollen Freundin (♡!) M U S S einfach raus in die Welt! Also: Werdet süchtig, tragt es weiter und freut euch auf all die lauen Sommer- und Grillabende, die hoffentlich ganz bald wiederkommen. :) 

Samstag, 14. Mai 2016

Plötzlich Mama...

...oder auch: "Herzlichen Glückwunsch Frau B.! Sie sind in der 29. Woche schwanger!"

Ähm?! Bitte was?!

Der Ohnmacht nahe, kippte ich in die Arme meines Frauenarztes.

Herzlich willkommen in meinem bisher emotionalsten Blogpost! Ich erzähle euch hier ein bisschen (EDIT: oder auch ein bisschen viel, wie ich gerade gegen Ende merke... ) von meiner turbulenten, ersten Schwangerschaft. Das ich so offen darüber spreche, war nicht immer so. Irgendjemanden gibt es immer, der denkt ich wär dumm, könnte nicht verhüten oder möchte nur Aufmerksamkeit. Aber durch meine Offenheit lernte ich wundervolle Menschen kennen, die eine ähnliche Erfahrung machten wie ich. Zu wissen, dass man nicht alleine ist, tat mir gut. Und vielleicht tut es ja auch anderen gut. Also schreibt ruhig, wenn ihr Ähnliches erlebt habt. (natürlich auch, wenn nicht. :) ) Aber nun mal ganz von vorne. :)

26 Jahre jung war ich, seit einem halben Jahr wieder Single und nach 5-monatiger Erholungsphase (Zustand nach 2-jähriger Beziehung) bereit, die Welt zu erobern. Party machen bis zum Morgengrauen wollte ich. Frei und unbeschwert sein. Spaß haben. Wieder Ich sein. So wie "früher", mit 21-24, als ich so verdammt glücklich und noch mit mir selbst im Reinen war.

Allerdings hatte der Winter, die Plätzchen im Büro und meine Ofenkäsesucht so seine Spuren hinterlassen. 6 Kilo plus!  Gut. Bei vorher 49 Kilo jetzt nicht besonders dramatisch, aber ich bin auch eher Typ Gartenzwerg. (1,57 m) Kritisch stand ich mit hochgeschobenem Shirt vor dem Spiegel, begutachtete meinen angefutterten Rettungsring und schmiedete Pläne, wie ich es schaffe, wieder in meine Lieblings-Hot Pants zu passen.

Und auf einmal war es wieder da...stärker denn je. Dieses Gefühl, was ich die ganze Zeit als Magengrummeln wegen dem ganzen Stress der letzten Monate abtat. Begleitet von einer plötzlichen Beule an meinem Bauch. Unübersehbar! Ich war geschockt! In mir stieg irgendwas zwischen Panik, Verzweiflung und Verwirrung auf.

Ich suchte nach lauter Ausreden und fand natürlich auch zwei Gute. Immerhin hatte ich weiterhin meine Tage. Zwar unregelmäßig, aber das war ja nix Neues. Außerdem war ich ja seit 6 Monaten Single und noch länger...nunja...ihr wisst schon. ;) Nachdem ich Bilder von Babybäuchen im 7. Monat googelte und auf meinen Mini-Rettungsring schaute, war die Sache für mich geritzt: Ich hab mir das nur eingebildet! PUH! Doch nicht schwanger! Kann ja garnicht! Dann hätte ich ja nen viel größeren Bauch. Glück gehabt! Freiheit, ich komme!

Wie ihr euch denken könnt, ging es mir trotzdem nicht aus dem Kopf. So stand ich schon am nächsten Tag beim Frauenarzt. Die Frau am Emfang sah mich schräg von der Seite an und sagte "7. Monat, vermuten Sie? NIEMALS! Dann sähen Sie anders aus! Ich in Gedanken so:

"YAAAY! Freiheit! Es war doch der Ofenkäse! Und die Beule? Vielleicht ein Bandwurm? BANDWURM??? :-O IIIH! Dann doch lieber ein Baby! BABY??? Nein! Ich bin allein! Ich bin unreif! Quasi selber noch ein Kind! Und Kinder sollten keine Kinder kriegen! Bandwürmer aber auch nicht!"

Gedankenverloren saß ich auf dem heißen Stuhl. Mein Gyn, supernett, Marke "Mir scheint die Sonne aus'm Arsch", tastete meinen Bauch ab. "Hm...Aha...ehm. Hm. Ok." (die längsten 10 Sekunden meines Lebens!) "Fühlt sich an wie 8. Monat!"

"WIE BITTE??? O_O Kein Bandwurm?"

Nach dem Ultraschall dann die Gewissheit: 29. Schwangerschaftswoche! Ein Mädchen! Mein kleines Baby. Einfach so, in meinem Bauch geschützt und behütet gewachsen, ohne dass ich Trottel es gemerkt habe.

Zwischen all die Panik schob sich ein kleines Glücksgefühl. Ok ok, ich gebs zu: So klein war es garnicht! ♡ Ein Mädchen! Eine kleine Prinzessin. Ich hab mir immer Kinder gewünscht. Zwar unter anderen Umständen, aber nun wurde es mir halt schon etwas früher geschickt. Ungeplant aber von der ersten Sekunde an geliebt.

Die nächsten Minuten liefen ab wie in Trance. Mutterpass, CTG, lauter Info-Heftchen. Ich war völlig überfordert.

1000 Fragen, 1000 Gedanken schossen mir durch den Kopf.

Wann hab ich das letzte Mal Alkohol getrunken? Sushi gegessen? Medikamente genommen? War es schlimm, das mein Arbeitsplatz nahe der Röntgenanlage lag? Was wird mein Ex-Freund sagen? Er wollte nie Kinder. Meine Eltern? Meine Mutter, streng katholisch. Mein Chef? Meine Probezeit war gerade beendet. 

und am allermeisten:

"Ich, in spätestens 11 Wochen Mama?!"

Was eine halbe Stunde vorher noch unvorstellbar für mich war, fühlte sich insgeheim plötzlich so wunderschön an.

Trotzdem war es eine unglaubliche Hürde nach Hause zu fahren. Meine Mutter würde ausflippen, da war ich mir sicher! Dazu kam es allerdings garnicht erst. Dank meinem Vater, der ihr komplett den Wind aus den Segeln nahm. "Wir müssen Sie jetzt unterstützen! Sie ist doch nicht 16 sondern 26. Eigentlich ein gutes Alter! Du wirst Oma! Das ist doch was Schönes!" sagte er. ♡ Ich hab geweint...diesmal vor Freude, nicht mehr vor Angst. Die stolzen Großeltern gewöhnten sich recht schnell an den Gedanken. :) Gut...viel Zeit war ja nun auch nicht wirklich.

4 Tage später fuhr ich mit meiner besten Freundin für 5 Tage nach Holland ans Meer. Spätestens da realisierte ich dann komplett, was da gerade eigentlich alles abging. Denn während ich Montags mit normaler Jeans und Winterjacke losfuhr, musste ich ab Dienstags für den Rest des Urlaubs mit offener Jacke und der einen (zum Glück am Wochenende im Shoppingrausch erstandenen) Umstandshose rumlaufen. Nicht gerade geil bei -14 Grad. Unsere Gesichter, als ich Dienstags morgens aufstand, hätte ich gerne fotografiert. :D Quasi über Nacht bekam ich den 7-Monatsbauch, den ich vorher überall ergoogelt hatte. Wahnsinn! Was für ein Gefühl. Als wollte sie sagen "Jetzt hat man mich endlich entdeckt, dann kann ich mich auch breit machen." Mit dem Bauch kamen auch so einige andere Erinnerungen plötzlich hoch.

"Ach! Deswegen fahre ich seit einiger Zeit so auf Fischfilet mit Senfsoße , Kartoffelpürree und Rotkohl ab. Und darum war ich auch im Oktober wochenlang immer so früh müde. Und Wadenkrämpfe hatte ich in letzter Zeit auch so oft!"

Hätte ich es vielleicht doch früher merken können, wenn ich ein bisschen mehr auf die Signale meines Körpers gehört hätte? Eine Frage, die mich lange beschäftigt hat. Letztendlich -das ist mir inzwischen klar- bringt mir die Antwort sowieso nix mehr.

Wieder zu Hause angekommen, schockte ich erstmal meine Eltern mit meinem Bauch...und meinen Ex-Freund mit den "Vaterfreuden". Aus Rücksicht, werde ich darauf aber nicht weiter eingehen. Nur soviel: Kontakt haben wir auch heute leider kaum bis garnicht. Sie hat ihn das letzte Mal gesehen, als sie 18 Monate alt war.

Ich erledigte in Windeseile auch alle anderen Baustellen, die das Schwangeren-Dasein so mit sich bringt. Und jede/r Mama/Papa weiß, das es einem wie 12.485.697 vorkommt. Das, wofür andere 9 Monate Zeit haben, musste ich in 9 Wochen schaffen. Ich war ganz erschlagen davon, wie umfangreich dieses ganze Baby-Thema doch ist. Plötzlich kamen Fragen auf wie "Wollen Sie einen Kinderwagen mit schwenkbaren Rädern?" , "Möchten sie lieber eine Trage oder ein Tragetuch?" "Maxi Cosi? Oder doch lieber Römer?"

"Ähm?! What?!"

Bis dato dachte ich, Maxi Cosi sei keine Marke, sondern das Ding heißt einfach so. Wie ein Stuhl halt Stuhl heißt.
Puh! Da braucht man ja fast ein Studium für! Und überhaupt, machten mich diese ganzen Informationen ganz kirre. Plötzlich wird einem klar, wieviel Verantwortung man für diesen Menschen hat. Das man nur das Beste für dieses kleine Wunder möchte. Das Tragen gut und cool ist und nicht so'n "Afrika-Ding".

Und so verging Woche für Woche, als wären es nur ein paar Tage. Ich fühlte mich super, machte viel mit Freunden und war sehr stolz auf meine Babykugel.

Völlig nichtsahnend wachte ich dann eines Morgens in einer Pfütze auf. Mein erster Gedanke:

"Och nö! Jetzt bin ich auch noch inkontinent!"

Immerhin hatte ich doch erst in 12 Tagen ET. Doch irgendwas kam mir komisch vor. Ich quetschte mich hinters Steuer und fuhr auf Zehenspitzen (Bauch zu dick, Beine zu kurz.) und mit Handtuch im Schritt zum Frauenarzt.

"Ich laufe aus!"

waren meine Worte, als sie mich dort fragen, wieso ich schon wieder da bin. Ich war erst einen Tag vorher zum regulären Termin und da war ich von einer bevorstehenden Geburt noch weit entfernt. Doch nun hatte ich einen Fruchtblasenriss und sollte spätestens Mittags ins Krankenhaus fahren.

Wieder zu Hause angekommen, ging ich erstmal in Ruhe duschen. Mein Lieblingskuscheltier nahm ich gleich mit. Es sollte schließlich sauber sein, wenn Amelie da ist. :,D Warum ich plötzlich wieder so kuscheltierfixiert war, weiß ich bis heute nicht. :D Mit halb gepackter Kliniktasche, ohne "Schafi" (das es nicht so schnell trocken ist wie ich, hatte ich verdrängt.) und meinen Eltern fuhr ich mittags ins Krankenhaus. Die wollten mich erst wieder nach Hause schicken, da ich aber keine Lust hatte, zu Hause weiter auszulaufen, wurde ich etwas zickig. ;) Nach kurzem Muttermund-Check dann plötzlich: O_O "6cm offen! Und sie haben wirklich keine Schmerzen?" Damit war klar: Ich gehe nicht ohne mein Baby nach Hause. Ab 20 Uhr wurde ich dann eingeleitet.

6 Stunden später (5 1/2 davon langweilig und ohne schmerzhafte Wehen) wurde mein kleines Mädchen um 2:11 Uhr in der Nacht geboren. Meine Mama war bei mir um Händchen zu halten. ♡ Auch für sie war es ein ganz besonderes Erlebnis. Ich weinte vor Glück und Stolz. Wie ein kleines Äffchen sah sie aus, mit ihren schwarzen Haaren. ♡ Als wär sie vorher beim Frisör gewesen.

Da war sie nun. Die schönste Aufgabe meines Lebens. Der Start in das Leben als Mama. Und ich hätte ihn mir schöner nicht vorstellen können. ♡ 

Dienstag, 3. Mai 2016

Oooh Hamburg ♡ - Oder auch: Reisen "mit ohne" Kind

Long time no see! Vorab: Ich hätte nie gedacht, dass ich diese -zugegeben eigentlich von mir gehasste- Eigenart meiner philippinischen Mutter "mit ohne" zu sagen, mal selbst anwenden werde. Aber diesmal passte es tatsächlich ganz gut. Denn ich war mit meiner Freundin Jenny in Hamburg

Aber ich fang mal besser von vorne an. Dieser Hamburgtrip war lange geplant, denn ich schenkte ihn (inkl. Konzertkarten) meiner besten Freundin zu Weihnachten und zum 30sten. Nicht ganz uneigennützig, um ehrlich zu sein, denn ich liebe Hamburg und ich liebe Adam Lamberts Stimme. Das erste Mal seit meinem Mama-Dasein fuhr ich also nun ohne Kind über Nacht weg. Ein zunächst befreiendes, aber auch sehr komisches Gefühl. Da merkt man erstmal, wie sehr man doch so drin steckt, in der 24/7-Mutterrolle. Niemals hätte ich gedacht, dass es mir so schwer fällt, 3 Tage ohne meine Liebsten wegzufahren.

Die Meinungen anderer Mütter dazu, gingen auch sehr weit auseinander. Von "Ach cool! Mach ich auch jedes Jahr!" bis "Also ICH würde NIEMALS ohne meine Kinder wegfahren!" war alles dabei. Aber so ist das nunmal, im Mütterzirkus. Irgendeine schwingt fast immer die Rabenmutter-Keule. Da bin ich aus Zeiten in einem Babyforum noch viel schlimmeres gewöhnt. ;)

Die Vorfreude und Aufregung war zunächst natürlich riesengroß. Ich träumte schon Wochen vorher von einer lauen Frühlingsnacht an der Alster und der Großen Freiheit. (Und nicht nur von der Reeperbahn ;) ) Noch einmal wieder wie Anfang 20 fühlen. Lange überlegten wir, was wir alles mitnehmen werden und packten schliesslich Klamotten für ne ganze Woche ein.


Kurze Erklärung dazu: Jede von uns beiden wollte sich eben mal besonders schick machen, im lässigen, coolen Hamburg. (...um schnell festzustellen, dass da ja eigentlich auch nur stinknormale Menschen mit stinknormalen Klamotten rumlaufen. :D )

Die Tage waren wundervoll. Es tat sehr gut, mal etwas nur für mich zu tun. Mal wieder so viel Zeit mit meiner Freundin allein zu haben. Mal nur Mädelskram zu machen, ohne Rücksicht nehmen zu müssen. Meinen Lieblingssänger auf dem Konzert anzuhimmeln wie ein Teenager.

Doch so ganz loslassen und frei sein, dass konnte ich bis zum Schluss nicht. Mein großes Mädchen, das mich mit traurigen Augen ansah, als ich ihr sagte, dass ich 2 Nächte weg sein werde.  Mein Minikind, das sich schon ein paar Tage vorher auf Papa fixierte, als wollte sie sagen "Die Alte haut eh bald ab!". Es ging mir einfach nicht richtig aus dem Kopf. Und das, obwohl die Große sofort wieder lächeln konnte, nachdem ich ihr sagte, dass ich ihr etwas aus dem tollen Kinderladen mitbringe. Das Minikind kriegte ich sogar nur mit nem Stück Schokolade. (Kinder sind so leicht zu bestechen, haha! :D ) "Sie werden die 3 Tage super verkraften!", redete ich mir die ganze Zeit ein. Und wisst ihr was? Das haben sie auch. Wer das nicht so gut wegstecken konnte, war ich selbst. In meinen Gedanken waren sie meine ständigen Begleiter. Je mehr ich versuchte, die Sehnsucht nach ihnen auszublenden, desto stärker vermisste ich sie. Und deswegen gibts Reisen ab jetzt nur noch mit Kindern. Oder vielleicht auch irgendwann nochmal "mit ohne" Kinder. ♡ Aber dann ohne den Druck, nochmal wie Anfang 20 und frei sein zu wollen. Denn 32 und Mutti ist eh viel cooler! :)


So! Und damit ihr jetzt nicht denkt, ich hätte die 3 Tage nur rumgeheult und sie garnicht genossen, hier noch ein paar Impressionen :)



Darf ich vorstellen: Die Touris!


Wenn du die ganze Zeit Fratzenfotos machst...



...und dann versuchst, ein normales Foto zu schiessen. 





2 Freunde haben wir auch gefunden. 


Die große Freiheit auf der Großen Freiheit. 


Thank you, Mr. Lambert! ♡


Devise VOR der Ankunft in HH: Fashiontechnisch mithalten im Modeblogger-Nest Hamburg!


Devise NACH der Ankunft in HH: Hauptsache warm! 



Nein, wir haben nicht nur Selfies gemacht, auf der Lichterfahrt


Einfach mal in schöne Hauseingänge schleichen und auf die 3. Etage fahren. Check. ✔


That Alster Feeling.



Die Shoppingausbeute ist auch nicht schlecht. Aber wie das so ist: Kinder im Kopf, Kinderkram in der Tüte. 











Freitag, 11. März 2016

Proteinkekse...und andere schöne und nicht so schöne Dinge.

{ Long time no see... } Ihr Lieben, mein Kopf ist so voller Ideen. Was wollt ich in den letzten Wochen nicht alles für Blogposts verfassen. Von der Working-Mom bis hin zum ewigen Mütterkrieg und einer Wohlfühlwoche war alles dabei. Aber wie das Leben manchmal so spielt, kam mir quasi der Alltag dazwischen. Genau! Dieser Alltag, den man oft für stupide und gleichbleibend hält, der dann aber doch oft voller unerwarteter Überraschungen steckt.

Unsere Überraschungen der letzten 2 Wochen waren:

  • Das Minikind hat ziemlich fies nen Abflug von Omas Bett gemacht. Endergebnis: Aufgeplatzte Lippe, Hämatom am Zahnfleisch und ein tagelang leidendes Minikind
  • Das große Mädchen mit Fieber, Hals- und Gliederschmerzen aus der Kita abgeholt
  • Der Panda spontan 3 Tage auf Montage (Ich hätte ihn dafür am liebsten umgebracht, aber psst!)
  • Am Tag von Pandas Abreise wurde ich dann auch noch krank.

Sozusagen, ein Worst Case fürs verwöhnte Muttertier. An die viele Unterstützung zu Hause kann man sich echt schnell gewöhnen. (Ja, bei uns macht der Panda meist die "Desperate Housewife" ;) ) Ans Alleinsein dagegen nicht so schnell. Die nächsten Wochen werden aber hoffentlich dank Ostern und Urlaub etwas entspannter. Dann komme ich sicherlich auch dazu, endlich mal den ein oder anderen Blogpost zu verfassen, der mir schon länger im Kopf rumschwirrt.

Um aber wenigstens mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben, möchte ich schnell (HAHA! schnell und ich sind keine Freunde!) 2 Dinge mit euch teilen. Möchte den Neuanfang ja schließlich nicht schon nach 2 Posts für gescheitert erklären. ;)

Man mag es kaum glauben. Ich habe gebacken! Ja, ich! Die vermutlich backfaulste Frau auf Erden. Eigentlich ist fürs Backen ja der Panda zuständig (Ihr wisst...Desperate Housewife und so!), aber wenn der nunmal nicht da ist und man so Bock auf Kekse hat, dann muss man sich halt mal aufraffen oder man hat halt gelitten. Da ich momentan ja auch supergut darin bin, einen auf healthy zu machen, obwohl ich mir am liebsten den ganzen Tag Schokolade reinpfeifen würde (und es manchmal auch tue, aber pssst...) hab ich es mal mit einer Eigenkreation fürs gute Gewissen versucht. Und es war garnicht mal so schlecht!


Das mit dem hübsch drappieren muss ich noch lernen, aber lecker wars in jedem Fall, deswegen möchte ich das Rezept gern an euch weitergeben. :)

250 g Haferflocken (ich hab Kernige genommen)
3 EL Honig
40 g Eiweißpulver / Whey (am besten Vanille oder zumindest etwas mit Geschmack)
3 EL Cacao Nibs
2 EL Kokosblütenzucker (alternativ: Xucker / Erythrit)
etwas Milch, bis der Teig eine klebrige, aber nicht zu matschige Masse ergibt.
Ergibt ca. 20 Kekse


Alle Zutaten vermischen, aus dem Teig dann Kugeln formen, diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und plattdrücken. Bei mir waren die dickeren in der Mitte etwas pappig, deswegen kann ich nur raten, sie richtig platt zu drücken, dann werden sie auch schön knusprig. Das ganze muss dann bei 175 Grad Umluft (200 Grad Ober- und Unterhitze) für 15-20 min. in den Backofen. guckt zwischendurch immer mal, ob sie schon braun sind, der Grad zwischen "sind gut" und "sind verbrannt" ist so ab Minute 17 ziemlich schmal. ;)


So sah das Ganze dann fertig aus. :) Auf dem Bild seht ihr übrigens auch mein letztes DIY-Projekt: Eine Etagere. Zugegeben: Die Idee habe ich bei einer Freundin geklaut. Die hatte so ein Ding zu Hause stehen und ich war sofort verliebt. Deswegen habe ich mich auf die Suche nach geeigneten Tellern gemacht, 2 Gläser bei meinen Eltern erschnorrt und im Bastelladen noch Glaskleber gekauft. 



Wenn sie nicht soviel Platz wegnehmen würden, würde ich vermutlich 10 von den Dingern in allen möglichen Farben machen. :) Für uns reicht aber erstmal die Eine. Zum Verschenken werde ich aber bestimmt öfter mal auf diese Idee zurück kommen. Vielleicht hat ja auch der ein oder andere von euch Lust, diese Idee nachzumachen. Wir benutzen sie hauptsächlich für Kekse und andere Süßigkeiten, Rohkost, Fingerfood und Aufschnitt, wenn wir mal Frühstücksbesuch bekommen.

Ich verabschiede mich nun zu meinem Panda auf die Couch, da besteht nach 3 Tagen Abstinenz echt Kuschelbedarf. (Ja! Nur kuscheln! Und ja! Wir sind so kitschig-romantisch! <3 ) Ich wünsche euch noch ein wundervolles Wochenende und hoffe, wir lesen uns bald wieder.

Eure Cho









Samstag, 13. Februar 2016

Happy Vor-Valentinstag...

...oder auch Happy Desperation-Day, wie ich heute von meinem Freund, auch Panda genannt, gelernt habe. Also noch schnell ein Samstag-Abend-Daddy-Tipp an alle Single-Männer: Heute ist der beste Tag zum Frauen abschleppen. Weil ja auch so viele Single-Männer um diese Uhrzeit auf nem Mami-Blog abhängen. :D

Aber mal weiter im Text. Wie handhabt ihr das so, mit dem Valentinstag? Ist er für euch was Besonderes oder einfach nur ein Tag wie jeder andere auch?

Ich bin ja eine bekennende Konsumfest-Liebhaberin.
Und jetzt alle so: O_O What?!?! Chomelie, der alte Geschenkegeier!
Ich glaub, im Bullshitbingo sind die beiden Sätze "Ich zeige meinen Lieben jeden Tag das ich sie liebe. Dazu brauch ich keinen bestimmten Tag!" ganz ganz hoch im Kurs!

Aber ja, ich bin da zum Teil etwas romantisch veranlagt. Jeder Tag, der zum Grund gemacht wird, seinen Liebsten etwas zu schenken, ist ein Guter. (Was übrigens nicht heisst, das ich nicht zwischendurch mal einen Feiertag erfinde, weil ich DAS Geschenk entdeckt habe und nicht bis zur nächsten Festivität warten kann :D )  Ich mag diese Tage auch nicht, weil ich Geschenke bekommen möchte, sondern weil ich so wahnsinnig gern schenke. Weil ich es liebe, in die strahlenden Augen des Beschenkten zu sehen. Es sei denn, ich schenke dem Panda mal wieder irgendwelche Superheldenbilder, die er dann nachher sowieso nicht in der Wohnung aufhängen darf. (Ja, hab ich schon mal gemacht. Shame on me!) Dann endet das Strahlen eher in nem "Willst du mich verarschen"-Blick.

Ein bisschen muss ich dann aber doch einlenken. Denn natürlich brauchen auch wir keinen festen "Tag der Liebe"-Termin. Liebe gibts hier jeden Tag eh mehr als genug. Und feste Termine sind so manches mal eh nicht mein Ding.  Mir wärs z.B. auch egal, wenn ich meinen Geburtstag einfach mal 6 Monate später feiern würde. Und genau deswegen war unser Valentinstag halt schon heute. Und wir haben ihn richtig zelebriert.

Mein Geschenk an den Panda waren übrigens diesmal keine Superheldenbilder, sondern ein Besuch in der Star Wars Ausstellung. Und wer mich kennt, weiß, wie sehr mich das interessiert. ;) Aber nun erstmal von vorne.

Der Tag startete mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet und dem ersten Samstagmorgen-Lacher, nachdem mein großes Mädchen die Kellnerin mit der blonden frechen Kurzhaarfrisur fragte, ob sie auch die Frau aus dem Fernsehn ist, die diese Sendung mit den Bauern moderiert. Ich wusste in dem Moment garnicht, was mir peinlicher sein soll. Das meine Große dachte, die Frau sei Inka Bause, oder das nun dank ihrer Lautstärke (immerhin dachte sie, sie hätte nen "Promi" entdeckt! :D) das ganze Restaurant wusste, das wir es schonmal gesehen haben.

Nunja. Äußerst peinlich berührt schob ich einfach schnell ne Waffel hinterher, um nicht aufzufallen. Und ne Schale Müsli. Und 2 Croissants mit Nutella. Und Vanillepudding mit Schokostreuseln. 2 Mal! Ungefähr ne Stunde später lag ich dann gefühlte 20 Kilo schwerer auf dem Sofa um diese ganze Situation revuepassieren zu lassen. Unwissend, dass das nicht die letzte peinliche Situation des Tages bleiben sollte.

Nachmittags ging es ja dann zur Star Wars-Ausstellung. Memo an mich: Mit 2 kleinen Kindern vielleicht nicht unbedingt die allergeilste Idee! (Und der Rabenmutter-Award geht an...) Aber nunja, die 20 € waren bezahlt, die Kinder scharf auf Obi Wan Kenobi (der Name sorgt hier regelmäßig für Kinder-Lachflashs!)  und somit dachten wir, wir versuchen es wenigstens mal. Klappte eigentlich auch ganz gut. Naja...bis wir dann wieder draußen waren und noch in die Innenstadt wollten.

Wir stehen so 3/4 geflasht vom Star Wars-Kram und 1/4 genervt vom Regen an der Ampel. Auf der gegenüberliegenden Straßeseite eine Frau die eine Burka trägt. Die Ampel wird grün, wir gehen alle über die Straße und plötzlich schreit das Minikind ganz laut "Papa! Paaaapa!!! Kuk ma! Star Wars! Vader! Da! Star Wars!"

O H  M E I N  G O T T!!!

Gefühlstechnisch lag ich irgendwo zwischen purer Verzweiflung, Scham und nem mittelschweren bis großen Lachflash. Wie bitte reagiert man auf sowas?! Das "Schlimme" ist: Insgeheim...ja so ganz insgeheim, fand ich es auch noch total süß! Kinder sind so unbedarft! Für sie war das etwas ganz Tolles, "Star Wars" mal live auf der Straße zu sehen. Ohne dabei auch nur einen blöden Hintergedanken zu haben. Sie hat die Frau so angestrahlt und sich unglaublich gefreut. Ich konnte nicht anders, ich fand es entzückend, auch wenns politisch natürlich alles andere als korrekt ist.

Aber so sind Kinder eben. Die machen sich keine Gedanken darüber, ob du nen Minirock oder ne Burka trägst, ob du hell- oder dunkelhäutig bist, ob du lieber Reis oder Pommes isst. Für sie sind wir alle einfach nur Menschen. Oder eben Darth Vader. Und damit das hier nicht nachher noch in einer politischen Endlosdiskussion endet, höre ich jetzt mal lieber auf zu schreiben und wünsche euch einen schönen Valentinstag, ganz egal ob ihr den feiert, oder nicht.

Möge die Macht mit euch sein!

Eure Cho